{"timeline":{"defaultZoomLevel":"0","height":600,"asset":{},"date":[{"asset":{},"startDate":"1971","endDate":"1971","headline":"Erster internationaler Roma-Kongress in London","text":"

Zum ersten Mal trafen sich Sinti und Roma aus ganz Europa in London. Sie erkl\u00e4rten daraufhin den 8. April fortan zum Internationalen Roma-Tag und legten eine eigene Flagge und Nationalhymne fest. Ihre zuk\u00fcnftige Agenda war, die Erinnerung an den V\u00f6lkermord zu bewahren, gegen die soziale Diskriminierung anzugehen und Kultur und Sprache zu pflegen.<\/p>\n"},{"asset":{},"startDate":"1979","endDate":"1979","headline":"Gedenkkundgebung zur Erinnerung an den V\u00f6lkermord an den Sinti und Roma im ehemaligen KZ Bergen-Belsen","text":"

Zum ersten Mal in Deutschland fand eine \u00f6ffentliche Kundgebung im ehemaligen KZ Bergen-Belsen statt, um an den V\u00f6lkermord an den 500.000 europ\u00e4ischen Sinti und Roma zu gedenken. Auf der Veranstaltung sprach auch Simone Veil, sie war damalige Pr\u00e4sidentin des Europa-Parlaments und hatte als J\u00fcdin das KZ \u00fcberlebt und solidarisierte sich mit den Anliegen der Sinti und Roma.<\/p>\n\n

Organisatoren der Veranstaltung mit \u00fcber 2000 Teilnehmern aus ganz Europa der \"Verband Deutscher Sinti\" unter dem Pr\u00e4sidenten Romani Rose und der \"Gesellschaft f\u00fcr bedrohte V\u00f6lker\". <\/p>\n\n

Das Foto im Hintergrund zeigt die Kranzniederlegung von Romani Rose und Simone Veil in Bergen-Belsen.<\/p>\n"},{"asset":{},"startDate":"1980","endDate":"1980","headline":"Hungerstreik im KZ Dachau","text":"

Zu Ostern 1980 fand im ehemaligen KZ Dachau von 11 Sinti und der B\u00fcrgerechtsaktivistin und Sozialarbeiterin Uta Horstmann ein Hungerstreik im ehemlaigen KZ Dachau statt.<\/p>\n\n

Die Streikenden forderten eine gesellschaftliche Aufarbeitung des NS-V\u00f6lkermords an den Sinti und Roma. Insbesondere ging es um den Verbleib der NS-\u201eZigeunerakten\u201c und um die fortgesetzte Sondererfassung von Sinti und Roma durch Justiz- und Polizeibeh\u00f6rden. Nach siebent\u00e4gigem Hungerstreik lenkte das zust\u00e4ndige Bayerische Innenministerium schlie\u00dflich ein und bekannte sich \u00f6ffentlich dazu, dass Diskriminierungen gegen\u00fcber Sinti und Roma abgebaut werden m\u00fcssten.<\/p>\n"},{"asset":{},"startDate":"1980,09,01","endDate":"1980,09,01","headline":"Besetzung des Universit\u00e4tsarchivs T\u00fcbingen","text":"

Am 1. September 1981besetzten Angeh\u00f6rige der B\u00fcrgerrechtsbewegung das Universit\u00e4tsarchiv in T\u00fcbingen. Dort lagerten die Materialien der \u201eRassenhygienischen Forschungsstelle\u201c aus der NS-Zeit: unter anderem Familienstammb\u00e4ume, Vermessungskarteien sowie Zehntausende Fotos. Die Unterlagen hatten als Planungsgrundlage f\u00fcr den V\u00f6lkermord gedient. Nach 1945 wurde das Material von Sophie Ehrhardt, fr\u00fchere Mitarbeiterin der \u201eForschungsstelle\u201c und sp\u00e4ter Professorin an der T\u00fcbinger Universit\u00e4t, weiterhin f\u00fcr wissenschaftliche Publikationen genutzt. Sinti-Aktivisten, unter ihnen \u00dcberlebende des V\u00f6lkermords, erzwangen die Herausgabe der Materialien und ihre \u00dcberf\u00fchrung ins Bundesarchiv nach Koblenz.<\/p>\n"},{"asset":{},"startDate":"1981,08,26","endDate":"1981,08,26","headline":"Einrichtung eines H\u00e4rtefonds f\u00fcr Verfolgte nicht-j\u00fcdischer Abstammung","text":"

1981 verabschiedete die Bundesregierung ein Gesetz, nach dem jetzt auch \"nicht-j\u00fcdische Verfolgte\" finanziell entsch\u00e4digt werden konnten. Damit konnten jetzt auch Sinti und Roma Entsch\u00e4digungen bis zu 2500,-\u20ac f\u00fcr KZ- oder Gef\u00e4ngnishaft und \"Verstecktleben unter menschunw\u00fcrdigen Bedingungen\" beantragen. Trotzdem blieben viele Sinti und Roma durch diskriminierende Akten immer noch von einer Entsch\u00e4digung ausgeschlossen.<\/p>\n"},{"asset":{},"startDate":"1982,02","endDate":"1982,02","headline":"Gr\u00fcndung des Zentralrat "Deutscher Sinti und Roma"","text":"

Der Zentralrat fungiert seitdem als Dachverband f\u00fcr alle Sinti-und-Roma-Vereine und -organisationen. Er setzte sich von Anfang ein f\u00fcr den Ersatz der diskriminierenden Bezeichnung \"Zigeuner\" durch \"Sinti und Roma\" und die Verbesserung der Entsch\u00e4digungspraxis.<\/p>\n"},{"asset":{},"startDate":"1982,03,17","endDate":"192,03,17","headline":"Anerkennung des V\u00f6lkermords an den Sinti und Roma durch die Bundesregierung","text":"

Die Bundesregierung unter dem Bundeskanzler Helmut Schmidt erkannte die Verfolgung im NS als V\u00f6lkermord aus \"rassischen\" Gr\u00fcnden an. Gleichzeitig versagte sie den Sinti und Roma aber die Anerkennung als nationale Minderheit, weil \"sie kein Staatsgebiet bes\u00e4\u00dfen\". Damit bestritt die Bundesregierung, dass die Sinti und Roma seit Jahrunderten Mitglieder der deutschen Gesellschaft gewesen sind.<\/p>\n"},{"asset":{},"startDate":"1983","endDate":"1983","headline":"Protest vor dem Bundeskriminalamt gegen den Umgang mit den "Zigeuner-Akten" aus dem NS","text":"

Ca. 250 Sinti und Roma protestierten vor dem Bundeskriminalamt in Wiesbaden, weil es dort und in den Landeskriminal\u00e4mtern immer noch Akten zu Sondererfassung von Sinti und Roma gab, in denen diskriminierende Informationen gesammelt wurden. Zwar sagten die Innenminster die Streichung dieser Praxis zu, jedoch wurden noch jahrelang weiter Sonderakten zu Sinti und Roma angelegt.<\/p>\n"},{"asset":{},"startDate":"1995,02,01","endDate":"1995,02,01","headline":"Anerkennung der Sinti und Roma als nationale Minderheit in Deutschland","text":"

Auf Initiative des Europarats wurde am 1. Februar 1995 in Stra\u00dfburg ein \u201eRahmen\u00fcbereinkommen zum Schutz nationaler Minderheiten\u201c unterzeichnet, das die Rechte von Angeh\u00f6rigen von Minderheiten festschreibt. F\u00fcr die deutschen Sinti und Roma konnte der Zentralrat im Mai 1995 die gesetzliche Anerkennung als nationale Minderheit durchsetzen, ebenso die Anerkennung des deutschen Romanes als Minderheitensprache gem\u00e4\u00df der \u201eEurop\u00e4ischen Charta f\u00fcr Regional- oder Minderheitensprachen\u201c. Der Status als nationale Minderheit garantiert den Schutz vor Diskriminierung und eine aktive F\u00f6rderung, die st\u00e4rkere gesellschaftliche Teilhabe sowie politische Partizipation erm\u00f6glichen soll.<\/p>\n"},{"asset":{},"startDate":"1995,08,02","endDate":"1995,08,02","headline":"Einf\u00fchrung eines Gedenktages zur Erinnerung an den V\u00f6lkermord im NS","text":"

Gedacht wurde an diesem Tag der Ermordung von ca. 4300 Sinti und Roma, die in der Nacht vom 2. auf den 3. August nach der Liquidierung des \"Zigeuner-Lagers\" im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet wurden.<\/p>\n"},{"asset":{},"startDate":"1997","endDate":"1997","headline":"Er\u00f6ffnung des Dokumentationszentrums der Sinti und Roma in Heidelberg","text":"

Es entstand ein erstes Zentrum in Deutschland, das zur Infromation \u00fcber die Sinti und Roma in Deutschland informierte.<\/p>\n"},{"asset":{},"startDate":"1998","endDate":"1998","headline":"Streichung der Sondererfassung der Sinti und Roma","text":"

Die bayerische Polizei streicht nach einer Klage am Bayerischen Verfassungsgerichtshof endg\u00fcltig die Sonderbezeichnung f\u00fcr Sinti und Roma in den Akten.<\/p>\n"},{"asset":{},"startDate":"2012","endDate":"2012","headline":"Er\u00f6ffnung eines zentralen Denkmals zur Erinnerung an den V\u00f6lkermord der Sinti und Roma in Berlin","text":"

Der Bau eines zentralen Denkmals war zwar schon 1992 beschlossen worden. Jedoch zog sich die Realisierung wegen zahlreicher Diskussionen und Streitigkeiten hin.<\/p>\n"}],"language":"de","headline":"Die B\u00fcrgerrechtsbewegung der Sinti und Roma","text":"

Informiere dich zur B\u00fcrgerrechtsbewegung der Sinti und Roma nach 1945.<\/div>\n","backgroundImage":{"path":"images\/backgroundImage-61bf2ec61661a.jpg","mime":"image\/jpeg","copyright":{"license":"CC BY-SA","title":"Denkmal der im NS ermordeten Sinti und Roma","source":"https:\/\/www.flickr.com\/photos\/16953270@N00\/16258259575","version":"2.0","author":"Filip Maljkovic","year":"2014"},"width":800,"height":600}}}